Arms Race - The Cold War Era

Aus Coldwar Games
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  1. Schlagwörter: Staatschefs, Balance of Power, Diplomatie
  2. Genre: Rundenbasiertes Strategiespiel
  3. Erscheinungsjahr: 2017
  4. Zeitraum im Spiel: 1950-
  5. Plattform: PC
  6. Urheber: Alina Digital


Überblick

Arms Race – The Cold War Era ist die Fortsetzung des Spiels „The Cold War Era. Interesannt hierbei ist, dass der Fokus des Spiels nicht ausschließlich auf möglichen Kriegssituationen bzw. dem „bespielen“ dieser Situation liegt, sondern auf dem Vermeiden dieser. In „Arms Race“ ist es sinnvoller durch Diplomatie und Kniffe die eigene Macht auszubauen. Dabei kann man entweder die Rolle der USA oder der UdSSR übernehmen und in den schwelenden globalen Konflikt der Zeit einsteigen. Die bespielbare Weltkarte wird grob in zwei Teile gespalten, den Teil unter „amerikanischer Kontrolle“ (blau), und den Teil unter „Kontrolle der Sowjetunion“ (rot). Geschichtliche Ereignisse wie die Berliner Luftbrücke werden im Spiel eingearbeitet und bieten den Anschein einer historisch korrekten Spielbarkeit.[1] Ein Multiplayer-Modus ist im Moment nicht verfügbar.

Hintergrund

Spiele, welche die Thematik des Kalten Krieges nach 1989/1991 behandeln stellen einen Teil der Erinnerungskultur auf die Zeit des Kalten Krieges dar, und beeinflussen diese gleichzeitig.[2] Im Spiel Arms Race werden verschiedenen Punkte der heutigen Erinnerung an den Kalten Krieg markant im Spiel herausgestellt. Zum einen ist die personelle Orientierung an historischen Persönlichkeiten zu erkennen. Dadurch, dass Staatschefs wie Josef Stalin oder John F. Kennedy als eine Art Hauptcharaktere im Spiel, mit Bild, eingeblendet werden, wird die geschichtliche Zuspitzung auf einzelne handelnde Personen verstärkt bzw. es wird die Omnipräsenz verdeutlicht , die diese Zuspitzung in der Erinnerungskultur einnimmt. Ein anderer Punkt in diesem Zusammenhang der Fokus auf den sogenannten Space Race, dieser Wettstreit zum All, der oft symptomatisch für den Kalten Krieg gesehen wird, kommt auch in Arms Race eine wichtige Bedeutung zu. Zu Beginn des Spieles ist es so sinnvoll in Raumfahrtprojekte zu investieren um an globalem Einfluss zu gewinnen. Diese Darstellung kann ebenso mit der starken Fokussierung aus der Erinnerungskultur heraus erklärt werden, in der insbesondere der erste Satellit (Sputnik) der UdSSR und die Mondlandung durch die USA eine herausragende Stellung in der medialen Wiedergabe des Kalten Krieges einnimmt.[3] Im Vergleich zu anderen Darstellungen des Kalten Krieges in Computerspielen, wie zum Beispiel „Theatre Europe“, ist der bereits beschriebene Fokus auf wirtschaftliche Aspekte in Arms Race ein unterscheidender Faktor. Während in Theatre Europe (1985) der Fokus fast ausschließlich auf einer militärischen Auseinandersetzung in einem kontrafaktischen dritten Weltkrieg liegt, werden in Arms Race auch die ökonomischen und diplomatischen Gesichtspunkte miteinbezogen, die zum Teil eine Deeskalation für den Spielerfolg sinnvoller machen als einen kriegerischen Konflikt.[4]


  1. Foto CV klein.jpg Autor: Elischa Rietzler B.A.
    Elischa Rietzler absolviert den Masterstudiengang Historische Wissenschaften an der Universität Augsburg.


Nachweise

  1. James Cobb, Review: Arms Race – The Cold War Era, URL: https://www.wargamer.com/reviews/review-arms-race-the-cold-war-era/ (abgerufen am 21.08.2018)
  2. Florian Greiner und Maren Röger, „We do not reward failure“. Brett- und Videospiele zum Kalten Krieg in Ost und West (1977–2017), in: Zeitgeschichte-online, Dezember 2017, URL: https://zeitgeschichte-online.de/thema/we-do-not-reward-failure
  3. Aaron Friedberg, The United States and the Cold War Arms Race, in: Reviewing the Cold War. Aproaches, Interpretations, Theory, hg. V. Odd Arne Westad, London 2000, S. 216-223.
  4. Tobias Meßmer, Theatre Europe (1985) . Kriegstreiberei oder Appell an die Vernunft?, in: Zeitgeschichte-online,Dezember 2017, URL:https://zeitgeschichte-online.de/thema/theatre-europe