Mit den Sputniks um die Erde: Unterschied zwischen den Versionen

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„Mit den Sputniks um die Erde“ ist ein 1958 erschienenes ostdeutsches Brettspiel. Das Spiel-brett zeigt die Erdkugel aus dem Weltall, wobei Europa, Afrika und Asien zu sehen sind, nicht aber der amerikanische Kontinent. Abgebildet sind ferner die Umlaufbahnen einer sow-jetischen Trägerrakete und die der sowjetischen Erdsatelliten Sputnik 1 und 2. Gespielt wird mit bis zu drei Spielern. Die Spielsteine bilden die Trägerrakete (gelb), Sputnik 1 (rot) und Sputnik 2 (blau). Durch das Setzen des Spielsteins auf eine der abgebildeten Figuren (Träger-rakete, Sputnik 1 und 2) wird die auf der Rückseite des Spielbretts angebrachte Drehscheibe bewegt. Dadurch ändern sich die in TV-Fernsehbildern abgebildeten überflogenen Städte, wobei auch westliche Städte wie Wien, Rom und Berlin zu sehen sind. „Mit den Sputniks um die Erde“ stellte damit auch ein „Weltreisespiel für DDR-Bürger“ dar.<ref>Ermst Strouhal, Die Welt im Spiel. Atlas der spielbaren Landkarten, Wien 2015, S. 51.</ref>  Wer zuerst alle Städte mit seiner Spielfigur „überflogen“ hat, gewinnt das Spiel. Auf den Bildschirmen wird dann das „Ende der Fernsehübertragung“ angedeutet.
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Die meisten Brettspiele in der DDR waren thematisch weitestgehend unpolitisch,  doch einige – wie „Mit den Sputniks um die Erde“ – wurden gezielt zu Propagandazwecken benutzt.<ref>Vgl. Rudolf Rühle: Lexikon: Die deutsche Spieleproduktion in der SBZ und der DDR, Chemnitz 2014.</ref> Mit der Veröffentlichung des Spiels 1958 sollte der damalige Vorsprung sowjetischer Weltraum-technik  und die Führungsposition im [https://de.wikipedia.org/wiki/Wettlauf_ins_All Space Race] mit den USA demonstriert werden. Die Vormachtstellung im Weltraum war auch Thema anderer DDR-Spiele, dazu gehören etwa das Quartett „Die Ersten im Kosmos“ (1973) oder das frühere Brettspiel „Der Flug ins Weltall“ (1956).
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Jana Augustin absolviert den Masterstudiengang Historische Wissenschaften an der Universität Augsburg. Ihr Forschungsschwerpunkt umfasst dabei die Verbrechen des Nationalsozialismus und deren (juristische) Aufarbeitung, Biografieforschung und die Sozialgeschichte Großbritanniens. Der Title Ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Geschichte/Kunst- und Kulturgeschichte trägt den Titel "»Bestrafung mit aller Strenge«. Der „Röhm-Putsch“ vor Gericht. Justiziable Aufarbeitung in der Bundesrepublik". Am Institut für Zeitgeschichte in München und Berlin ist Sie als Wissenschaftliche Hilfskraft tätig.
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Aktuelle Version vom 1. März 2019, 13:27 Uhr


  1. Schlagwörter: Sputnik-Schock, Satellit, Space Race
  2. Erscheinungsjahr: 1958
  3. Plattform: Brettspiel
  4. Urheber: VEB (DDR)

Überblick

„Mit den Sputniks um die Erde“ ist ein 1958 erschienenes ostdeutsches Brettspiel. Das Spiel-brett zeigt die Erdkugel aus dem Weltall, wobei Europa, Afrika und Asien zu sehen sind, nicht aber der amerikanische Kontinent. Abgebildet sind ferner die Umlaufbahnen einer sow-jetischen Trägerrakete und die der sowjetischen Erdsatelliten Sputnik 1 und 2. Gespielt wird mit bis zu drei Spielern. Die Spielsteine bilden die Trägerrakete (gelb), Sputnik 1 (rot) und Sputnik 2 (blau). Durch das Setzen des Spielsteins auf eine der abgebildeten Figuren (Träger-rakete, Sputnik 1 und 2) wird die auf der Rückseite des Spielbretts angebrachte Drehscheibe bewegt. Dadurch ändern sich die in TV-Fernsehbildern abgebildeten überflogenen Städte, wobei auch westliche Städte wie Wien, Rom und Berlin zu sehen sind. „Mit den Sputniks um die Erde“ stellte damit auch ein „Weltreisespiel für DDR-Bürger“ dar.[1] Wer zuerst alle Städte mit seiner Spielfigur „überflogen“ hat, gewinnt das Spiel. Auf den Bildschirmen wird dann das „Ende der Fernsehübertragung“ angedeutet.

Hintergrund

Hintergrund des DDR-Brettspiels bildet der am 4. Oktober 1957 in den Weltraum entsandte künstliche Erdtrabant Sputnik 1 durch die Sowjetunion. Während dieses Ereignis v.a. für die USA und Westeuropa einen Schock darstellte, war es für die Sowjetunion ein Anlass zum Feiern. Am 3. November folgte der Eintritt von Sputnik 2 – an Bord befand sich mit der Hündin Laika auch ein Lebewesen – in die Erdumlaufbahn. Bei gutem Wetter konnten die beiden Satelliten von der Erde aus gesehen werden. Die meisten Brettspiele in der DDR waren thematisch weitestgehend unpolitisch, doch einige – wie „Mit den Sputniks um die Erde“ – wurden gezielt zu Propagandazwecken benutzt.[2] Mit der Veröffentlichung des Spiels 1958 sollte der damalige Vorsprung sowjetischer Weltraum-technik und die Führungsposition im Space Race mit den USA demonstriert werden. Die Vormachtstellung im Weltraum war auch Thema anderer DDR-Spiele, dazu gehören etwa das Quartett „Die Ersten im Kosmos“ (1973) oder das frühere Brettspiel „Der Flug ins Weltall“ (1956).


  1. Foto Augustin.jpg

    Autor: Jana Augustin
    Jana Augustin absolviert den Masterstudiengang Historische Wissenschaften an der Universität Augsburg. Ihr Forschungsschwerpunkt umfasst dabei die Verbrechen des Nationalsozialismus und deren (juristische) Aufarbeitung, Biografieforschung und die Sozialgeschichte Großbritanniens. Der Title Ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Geschichte/Kunst- und Kulturgeschichte trägt den Titel "»Bestrafung mit aller Strenge«. Der „Röhm-Putsch“ vor Gericht. Justiziable Aufarbeitung in der Bundesrepublik". Am Institut für Zeitgeschichte in München und Berlin ist Sie als Wissenschaftliche Hilfskraft tätig.


Nachweise

  1. Ermst Strouhal, Die Welt im Spiel. Atlas der spielbaren Landkarten, Wien 2015, S. 51.
  2. Vgl. Rudolf Rühle: Lexikon: Die deutsche Spieleproduktion in der SBZ und der DDR, Chemnitz 2014.