Mauerfall 89: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Im Spiel bringen alle Spieler gemeinsam die Mauer zu Fall. Durch verschiedene Aktionen wie Demonstrationen oder geglückte Fluchtversuche sowie durch Ereigniskarten werden Mauersteine abgebaut. Parteisekretäre und Stasi-Mitarbeiter treten im Spiel als Gegner auf, die versuchen, die Spieler über Regimekarten aufzuhalten Ein Beispiel für den Inhalt einer solchen Karte wäre „Dein Fluchtplan war so schlecht, dass selbst der dümmste Regimearbeiter dich erwischt hätte – ab nach Bautzen!“. In [https://de.wikipedia.org/wiki/Justizvollzugsanstalt_Bautzen#Speziallager_Bautzen Bautzen] befand sich eines der berüchtigtsten politischen Gefängnisse der DDR. Des Weiteren gibt es im Spiel auch sog. „Grenzer“, welche die Grenzgebiete bewachen und Fluchtversuche verhindern sollen. Bei einer Begegnung mit ihnen entscheidet eine Fluchtkarte, welche Konsequenzen man zu erwarten oder nicht zu erwarten hat. Für jede geglückte Flucht und jede erfolgreiche Demonstration darf man ein Mauerstück abbauen. Am Ende gewinnt derjenige, der die meisten Mauersteine sammeln konnte. Am Spiel können zwei bis sechs Leute teilnehmen, es wird empfohlen für Spieler ab einem Alter von 14 Jahren. | ||
+ | Der Autor, Volker Langer, war selbst ein Opfer der DDR-Diktatur und flüchtete mit seiner Familie kurz vor dem Mauerfall in den Westen. Es geht ihm darum, mit dem Spiel einen Beitrag gegen das Vergessen der Verhältnisse in der ehemaligen DDR zu leisten.<ref>Vgl. Thomas Moser: Die Mauer wegwürfeln. Spiele zur DDR-Vergangenheit und zu 1989, URL: https://www.deutschlandradio.de/die-mauer-wegwuerfeln.331.de.html?dram:article_id=202883 [abgerufen am: 13.02.2019].</ref> Eine Beilage zum Spiel bietet Hintergrundinformationen zum historischen Kontext. | ||
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+ | Der Kalte Krieg und die deutsche Teilung gipfelten im Bau der [https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer Berliner Mauer] am 13.08.1961. Die DDR unternahm damit einen Versuch, sich vollends vom Westen und dessen Einflusssphäre abzuschotten – und zugleich die stark angestiegene Zahl an „Republikflüchtlingen“ einzudämmen. In ihrem Inneren errichtete sie ein Überwachungsstaat mit diktaturähnlichen Strukturen. So wurde das [https://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_f%C3%BCr_Staatssicherheit Ministerium für Staatssicherheit], kurz Stasi genannt, zur Bekämpfung von Staatsgegnern und Regimekritikern eingesetzt. | ||
+ | Dies verhinderte jedoch nicht, dass es genug Bürger*innen gab, die Fluchtversuche unternahmen. Manchen gelang es, andere hatten nicht so viel Glück. Die Schätzungen schwanken, verbürgt sind mindestens [https://de.wikipedia.org/wiki/Todesopfer_an_der_Berliner_Mauer 140 Todesopfer an der Berliner Mauer]. Am 09.11.1989 fiel die Mauer, nachdem es in den Jahren zuvor infolge der Wirtschaftsschwäche und politischen Unterdrückung zu Erosionserscheinungen in der Sowjetunion, der DDR und im gesamten „Ostblock“ gekommen war. | ||
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+ | Autor: Mwaka Fohrer <br> | ||
+ | Mwaka Fohrer absolviert den Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften an der Universität Augsburg. | ||
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2019, 14:35 Uhr
- Schlagwörter: Berliner Mauer, DDR, Flucht
- Erscheinungsjahr: 2005
- Plattform: Brettspiel
- Urheber: Volker Langer Eigenverlag (Deutschland)
Überblick
Bei dem Brettspiel Mauerfall 89 handelt es sich um ein politisches Bildungsspiel aus dem Jahr 2005. Es bietet die Möglichkeit, spielerisch die Verhältnisse in der ehemaligen DDR und die Zeit der deutsch-deutschen Teilung kennen zu lernen. Im Spiel bringen alle Spieler gemeinsam die Mauer zu Fall. Durch verschiedene Aktionen wie Demonstrationen oder geglückte Fluchtversuche sowie durch Ereigniskarten werden Mauersteine abgebaut. Parteisekretäre und Stasi-Mitarbeiter treten im Spiel als Gegner auf, die versuchen, die Spieler über Regimekarten aufzuhalten Ein Beispiel für den Inhalt einer solchen Karte wäre „Dein Fluchtplan war so schlecht, dass selbst der dümmste Regimearbeiter dich erwischt hätte – ab nach Bautzen!“. In Bautzen befand sich eines der berüchtigtsten politischen Gefängnisse der DDR. Des Weiteren gibt es im Spiel auch sog. „Grenzer“, welche die Grenzgebiete bewachen und Fluchtversuche verhindern sollen. Bei einer Begegnung mit ihnen entscheidet eine Fluchtkarte, welche Konsequenzen man zu erwarten oder nicht zu erwarten hat. Für jede geglückte Flucht und jede erfolgreiche Demonstration darf man ein Mauerstück abbauen. Am Ende gewinnt derjenige, der die meisten Mauersteine sammeln konnte. Am Spiel können zwei bis sechs Leute teilnehmen, es wird empfohlen für Spieler ab einem Alter von 14 Jahren. Der Autor, Volker Langer, war selbst ein Opfer der DDR-Diktatur und flüchtete mit seiner Familie kurz vor dem Mauerfall in den Westen. Es geht ihm darum, mit dem Spiel einen Beitrag gegen das Vergessen der Verhältnisse in der ehemaligen DDR zu leisten.[1] Eine Beilage zum Spiel bietet Hintergrundinformationen zum historischen Kontext.
Hintergrund
Der Kalte Krieg und die deutsche Teilung gipfelten im Bau der Berliner Mauer am 13.08.1961. Die DDR unternahm damit einen Versuch, sich vollends vom Westen und dessen Einflusssphäre abzuschotten – und zugleich die stark angestiegene Zahl an „Republikflüchtlingen“ einzudämmen. In ihrem Inneren errichtete sie ein Überwachungsstaat mit diktaturähnlichen Strukturen. So wurde das Ministerium für Staatssicherheit, kurz Stasi genannt, zur Bekämpfung von Staatsgegnern und Regimekritikern eingesetzt. Dies verhinderte jedoch nicht, dass es genug Bürger*innen gab, die Fluchtversuche unternahmen. Manchen gelang es, andere hatten nicht so viel Glück. Die Schätzungen schwanken, verbürgt sind mindestens 140 Todesopfer an der Berliner Mauer. Am 09.11.1989 fiel die Mauer, nachdem es in den Jahren zuvor infolge der Wirtschaftsschwäche und politischen Unterdrückung zu Erosionserscheinungen in der Sowjetunion, der DDR und im gesamten „Ostblock“ gekommen war.
Nachweise
- ↑ Vgl. Thomas Moser: Die Mauer wegwürfeln. Spiele zur DDR-Vergangenheit und zu 1989, URL: https://www.deutschlandradio.de/die-mauer-wegwuerfeln.331.de.html?dram:article_id=202883 [abgerufen am: 13.02.2019].