Tropico: Unterschied zwischen den Versionen

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Tropico ist eine Wirtschaftssimulation, in der der Spieler im Jahr 1950, also zu Beginn des Kalten Krieges, in der Rolle des fiktiven Staatsoberhaupts „El Presidente“ die Herrschaft über die Karibikinsel „Tropico“ übernimmt. Er wählt dazu zu Spielbeginn aus mehreren ehemaligen realen Diktatoren und Präsidenten des südamerikanischen Raumes wie [https://de.wikipedia.org/wiki/Che_Guevara Che Guevara] oder [https://de.wikipedia.org/wiki/Fidel_Castro Fidel Castro] einen aus. Ziel des Spiels ist der Machterhalt. Hierzu muss der Spieler den Inselstaat durch politische Entscheidungen zu Wohlstand und Reichtum führen, um die Zufriedenheit des gesamten Volkes zu sichern. Der Spieler hat die Möglichkeit, über den Erlass von Edikten, den Bau und die Verwaltung von Gebäuden, die Wahl der Exportmittel, die Erhöhung der Löhne und über weitere Entscheidungen, Einfluss auf das Leben in Tropico zu nehmen. Hierbei müssen, wie in der Realität, widerstreitende Interessen in Einklang gebracht werden. Gelingt dies nicht, verliert der Spieler seine politische Stellung und somit das Spiel. Ferner stellen Interventionen seitens der USA oder der Sowjetunion, ein Militärputsch, verlorene Wahlen oder eine Revolution durch die Bevölkerung potenzielle Gefahren für „El Presidente“ dar.
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Das Spiel beinhaltet diverse satirische Referenzen auf realpolitisches Geschehen. So wird einerseits die hohe Korruption in der südamerikanischen Politik aufgegriffen. Andererseits sind mit der zeitlichen Einordnung des Spiels zu Beginn des Kalten Krieges auch klare historische Bezugspunkte erkennbar. Der Systemkonflikt zwischen den USA und der Sowjetunion wird durch das Gameplay teilweise aufgegriffen: So kann der Spieler seinen ideologischen Background wählen (Kommunist, Kapitalist) und durch seine wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen diese Systeme kopieren oder konterkarieren. Gleichzeitig wird der Streit um die globale Vormachtstellung der beiden Blöcke durch potenzielle Interventionen im Inselstaat Tropico verdeutlicht. So muss der Spieler sich entscheiden, mit welcher der beiden Supermächte er sich wie intensiv verbünden will, um Finanzhilfen und Schutz zu bekommen, dadurch jedoch möglicherweise Einfluss zu verlieren und die andere Supermacht zu provozieren. Diese Entscheidung ist gleichzeitig auch eine Entscheidung für ein politisches System, welches ebenfalls mit den Fraktionszugehörigkeiten der Tropico-Bewohner abgestimmt sein sollte. Das Spiel Tropico stellt somit eine satirische, aber sehr komplexe Simulation der tatsächlichen Verhältnisse im Kalten Krieg aus der Sicht eines kleinen Inselstaates dar, der in einer außenpolitischen „Entweder-oder“-Situation agieren muss, ohne die eigene innere Stabilität zu verlieren.
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Marvin Maurer absolviert den Bachelorstudiengang Germanistik (Hauptfach) und Geschichte (Nebenfach) an der Universität Augsburg.
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2019, 13:49 Uhr


  1. Schlagwörter: Aufbau, Herrscher, Diktator
  2. Genre: Wirtschaftssimulation
  3. Erscheinungsjahr: 2001
  4. Zeitraum im Spiel: ca. 1950-
  5. Plattform: PC
  6. Urheber: PopTop Software (USA)


Überblick

Tropico ist eine Wirtschaftssimulation, in der der Spieler im Jahr 1950, also zu Beginn des Kalten Krieges, in der Rolle des fiktiven Staatsoberhaupts „El Presidente“ die Herrschaft über die Karibikinsel „Tropico“ übernimmt. Er wählt dazu zu Spielbeginn aus mehreren ehemaligen realen Diktatoren und Präsidenten des südamerikanischen Raumes wie Che Guevara oder Fidel Castro einen aus. Ziel des Spiels ist der Machterhalt. Hierzu muss der Spieler den Inselstaat durch politische Entscheidungen zu Wohlstand und Reichtum führen, um die Zufriedenheit des gesamten Volkes zu sichern. Der Spieler hat die Möglichkeit, über den Erlass von Edikten, den Bau und die Verwaltung von Gebäuden, die Wahl der Exportmittel, die Erhöhung der Löhne und über weitere Entscheidungen, Einfluss auf das Leben in Tropico zu nehmen. Hierbei müssen, wie in der Realität, widerstreitende Interessen in Einklang gebracht werden. Gelingt dies nicht, verliert der Spieler seine politische Stellung und somit das Spiel. Ferner stellen Interventionen seitens der USA oder der Sowjetunion, ein Militärputsch, verlorene Wahlen oder eine Revolution durch die Bevölkerung potenzielle Gefahren für „El Presidente“ dar.

Hintergrund

Das Spiel beinhaltet diverse satirische Referenzen auf realpolitisches Geschehen. So wird einerseits die hohe Korruption in der südamerikanischen Politik aufgegriffen. Andererseits sind mit der zeitlichen Einordnung des Spiels zu Beginn des Kalten Krieges auch klare historische Bezugspunkte erkennbar. Der Systemkonflikt zwischen den USA und der Sowjetunion wird durch das Gameplay teilweise aufgegriffen: So kann der Spieler seinen ideologischen Background wählen (Kommunist, Kapitalist) und durch seine wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen diese Systeme kopieren oder konterkarieren. Gleichzeitig wird der Streit um die globale Vormachtstellung der beiden Blöcke durch potenzielle Interventionen im Inselstaat Tropico verdeutlicht. So muss der Spieler sich entscheiden, mit welcher der beiden Supermächte er sich wie intensiv verbünden will, um Finanzhilfen und Schutz zu bekommen, dadurch jedoch möglicherweise Einfluss zu verlieren und die andere Supermacht zu provozieren. Diese Entscheidung ist gleichzeitig auch eine Entscheidung für ein politisches System, welches ebenfalls mit den Fraktionszugehörigkeiten der Tropico-Bewohner abgestimmt sein sollte. Das Spiel Tropico stellt somit eine satirische, aber sehr komplexe Simulation der tatsächlichen Verhältnisse im Kalten Krieg aus der Sicht eines kleinen Inselstaates dar, der in einer außenpolitischen „Entweder-oder“-Situation agieren muss, ohne die eigene innere Stabilität zu verlieren.


  1. Autor: Marvin Maurer
    Marvin Maurer absolviert den Bachelorstudiengang Germanistik (Hauptfach) und Geschichte (Nebenfach) an der Universität Augsburg.


Nachweise